Chronik

Mitte der fünfziger Jahre begannen einige unerschrockene Männer die Unterwasserwelt der heimischen Seen mit Tauchgeräten der Marke Eigenbau zu erforschen. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereines gehörten die Sportfreunde Heinz Bauer, Karl Kral und Erwin Preuß. Übungsstunden fanden in dieser Zeit vor allem im Werkstättenteich des RAW Delitzsch statt. Munitionsfunde, die schlechte Wasserqualität und der Forschergeist führten zu einer intensiven Suche nach noch schöneren und interessanteren Seen. Gefunden und für gut befunden wurde ein ehemaliges Tagebaurestloch in der Nähe von Sandersdorf, die heutige Förstergrube.Mit der Errichtung des antifaschistischen Schutzwalles im Jahre 1961 verschlechterten sich auch die Bedingungen für das Sporttauchen in der DDR. Alle technischen Sportarten, darunter der Tauchsport, wurden in die Obhut der Gesellschaft für Sport und Technik gegeben. Tauchen war nur noch in einer der GST angegliederten Sektoren möglich. Die Taucher aus Delitzsch gehörten der Grundorganisation des RAW Delitzsch an. Aus diesem Betrieb wurden in dieser Zeit auch die meisten Mitglieder rekrutiert. Die Spuren, die jene Sportfreunde hinterließen sind noch heute überall zu finden. Mitte der achtziger Jahre erhielt die Sektion Tauchsport den Ehrennamen Albin Köbis und trugen diesen bis zur Wiedervereinigung. Seit der Einheit Deutschlands steht der Verein wieder auf eigenen Füßen. Im Vereinsregister des Amtsgerichtes Eilenburg wird er unter der Nummer eins geführt.

Vierzig Jahre Tauchclub Delitzsch, das heißt auch fast vierzig jahre Tauchbasis Sandersdorf.
Begonnen hat alles mit den Bretterwänden eines ausrangierten Güterwagens. In diesem Bau, der für die Ewigkeit gedacht, befindet sich noch heute das Zentrum des Vereins, die Küche.
Das der Zahn der Zeit daran nagt ist nicht zu übersehen. Mit wachsender Mitgliederzahl und der Eingliederung des Vereins in die Gesellschaft für Sport und Technik stieg auch der Platzbedarf. Nach und nach wurde die Werkstatt mit Waffenkammer, der Bungalow mit den Toiletten und schließlich der heutige Kompressorraum mit Sauna und Duschraum angebaut. Der Umstand, dass in der Sektion der GST die vorbereitende Ausbildung für die Rekruten der Armee durchgeführt wurde, war besonders dienlich. Unzählige Liter Schweiß und Bier sind in dieser Zeit in und aus den Körpern der Mitglieder geflossen. Einige Zeitgenossen prägten da schon mal den Begriff des Bautauchers.

Im Jahre 1992 musste der Stützpunkt im RAW DeIitzsch aufgelöst werden. Erneut wurde Platz für das umfangreiche Ausrüstungsmaterial benötigt und die Werkstatt erhielt ihre endgültige Größe. In dieser Zeit entstand auch die Schlafbaracke mit zwölf rustikalen Betten.
Mit dem Kauf des Grundstückes und der Entscheidung einen eigenen Stromanschluß zu legen, wurden wichtige Grundlagen für den Erhalt und Ausbau geschaffen. Sicherlich werden auch in Zukunft weiterhin unzählige Arbeitsstunden nötig sein, um unsere Vereinsheim zu erhalten und zu modernisieren.

Was wäre eine Sportart ohne einen Vergleich zwischen verschiedenen Mannschaften. Wettkämpfe, Spartakiaden und Leistungsvergleiche gehörten schon früh in unserer Vereinsgeschichte zum alltäglichen Bild. Manchen Vereinsmitglied sieht man es nicht mehr an, dass er oder sie mal ein schneller Hecht war. Ein Großteil der heutigen Mitglieder ist über den Wettkampfsport zu dem Verein gekommen. Das unsere Stärken vor allem im Freigewässer liegen hat wohl seine Ursache darin, dass es in Delitzsch nie eine Schwimmhalle gegeben hat. Nun dafür sind uns die Schwimmhallen von Schkeuditz, Leipzig und Eilenburg wohl bekannt.